Das Friaul – ein Paradies für Radfahrer und Feinschmecker
Friaul-Julisch Venetien ist nicht nur aufgrund der geografischen Nähe ein beliebtes Urlaubsziel für die deutschsprachigen Radfahrer - die Touren haben einfach alles, was man sich von einer gelungenen Radreise nur wünschen kann: Sie sind abwechslungsreich, führen an interessanten Etappenorten und am Meer vorbei und haben auch landschaftlich so einiges zu bieten. Besonders beliebt sind unsere Touren entlang des Alpe-Adria Radweges, die Friaul Doppelsternfahrt, aber natürlich auch unsere Radreise von Venedig über Triest nach Porec. Überzeugen Sie sich selbst von der Schönheit und der kulinarischen Genialität der beliebten Radreise-Region Friaul-Julisch Venetien!
Polenta – der Brei, der nicht nur Babys schmeckt
So einfach und doch so gut – Polenta ist aus der friulischen Küche einfach nicht wegzudenken. Sie ist eines der ältesten Gerichte der Menschheit und besteht nur aus wenigen Zutaten. Früher galt Polenta als „Arme-Leute-Essen“, weil es ein billiges und nahrhaftes Gericht ist. Im alten Rom wurde Polenta, die damals pultem genannt wurde, aus gemahlenem Dinkel hergestellt und zählte zu den Hauptnahrungsmitteln des Römischen Volkes. Erst mit der Entdeckung Amerikas wurde der Dinkel durch Mais ersetzt. Andere vermuten, dass der Mais aus Persien nach Europa kam. Sicher ist jedoch, dass die Region Friaul durch ihre Handelshäfen die erste Region Italiens war, die zu Mais kam und dieses Gericht zubereitete. Der Maisgrieß wurde mit einem Stein gemahlen und dann langsam in Salzwasser gekocht. Wenn es etwas zu feiern gab, wurde der dicke Brei dann noch mit Käse verfeinert. Heute wird dieses Gericht noch immer hoch geschätzt und gerne gekocht, jedoch wurde es etwas an den Geschmack von heute angepasst. Besonders im Friaul versteht man sich ganz ausgezeichnet auf die Zubereitung und Verfeinerung des Maisbreis. Polenta wird hier gekocht, aber auch gebacken, frittiert oder gegrillt und mit Pilzen, Käse, Sahne, Wurst, Fisch und Fleisch angereichert und verfeinert. Die einfachsten Gerichte können oft die leckersten sein. Überzeugen Sie sich davon!
Prosciutto di San Daniele – der berühmteste Schinken der Region
Der kleine Bruder des Prosciutto di Parma macht hierzulande von sich reden. Vielen ist der süßliche und mildere Geschmack des friaulischen Schinkens sogar lieber, als der würzig-aromatische Schinken aus Parma. Die trockene Luft aus den Alpen und die feuchtwarme Luft der Adria schaffen in San Daniele del Friuli eine optimale Umgebung für die Trocknung und Reifung des beliebten Schinkens. Seit den 1920er Jahren begeistert der Prosciutto di San Daniele nun schon Italien und die Welt mit seinem milden Geschmack. Gerne wird er als Antipasto mit Brot, eingelegtem Gemüse, Oliven und gutem Käse serviert, aber natürlich wird er auch als Nebendarsteller von Pastagerichten verwendet, wie z.B. bei Spaghetti San Daniele, auf Pizza, zum Salat oder als Mantel für Fisch oder Fleisch. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist was schmeckt und das tun Gerichte mit San Daniele Schinken immer! Lassen Sie sich die milde Köstlichkeit auf der Zunge zergehen!
Schweinefleisch – in allen möglichen Varianten
Das Schwein hat in der Region Friaul-Julisch Venetien einen unglaublich hohen Stellenwert. In manchen Familien ist es sogar gang und gäbe ein Schwein zuhause großzuziehen, das dann von einem wandernden Metzger geschlachtet wird. Außer dem bereits erwähnten Prosciutto werden im Friaul herrliche Produkte aus Schweinefleisch hergestellt – Pancetta, geräucherter Bauchspeck, Musetto, eine herzhafte Wurst oder Salsiccia, ebenfalls eine Wurst, die gerne mit Polenta serviert wird. Auch die italienische Blutwurst, Sanguinaccio oder Mule genannt, ist ein sehr beliebtes Gericht im Friaul. Vielleicht haben Sie nun den Eindruck bekommen, dass die Küche im Friaul ein sehr deftige ist und damit haben Sie sicherlich recht. Auch der Einfluss der österreichischen, ungarischen und kroatischen Küche ist hier immer noch spürbar und macht die friulische Küche zu einer Herzensküche, die mit viel Liebe, Zeit und einer gehörigen Portion Butter gewürzt ist.
Die fünf beliebtesten Pasta-Gerichte der friulischen Küche
Pasta ist aus der italienischen Küche einfach nicht wegzudenken. Nudeln sind einfach die Visitenkarte der Italiener und keiner versteht sich so gut auf deren Zubereitung wie sie. Das sind die Top 5 der beliebtesten Pastagerichte in Friaul-Julisch Venetien:
- Spaghetti ai frutti di mare – Spaghetti mit Meeresfrüchten, Knoblauch und Tomaten. Dieser Klassiker geht einfach immer!
- Spaghetti con vongole – Die zarten Venusmuscheln machen dieses Gericht zum Star einer jeden Speisekarte!
- Ravioli in Garnelensauce – Teigtaschen mit einer Füllung aus Garnelen in einer Garnelen-Oberssauce. Himmlisch lecker!
- Fettuccine ai porcini – Breite Bandnudeln mit aromatischen Steinpilzen sind ein absolutes Highlight unter den Pastagerichten.
- Cjalçons – Pasta zum Dessert? Ja, gerne! Die Maultaschen gefüllt mit einer Mischung aus Kartoffeln, Ricotta, Früchten, Rosinen und Schokolade werden selbst diejenigen unter Ihnen überzeugen, die eigentlich keine Naschkatzen sind.
Noch etwas Süßes gefällig?
Wenn Sie einen Einwohner aus dem Friaul (Friulaner hört sich so komisch an) fragen würden, welches Dessert im Friaul auf den Tisch kommen muss, wird er Ihnen mit 90%iger Sicherheit die Gubana nennen. Die Gubana ist ein Hefegebäck, das mit Nüssen, Zucker, Rosinen und Pinienkernen gefüllt, zu einer Schnecke eingerollt und dann gebacken wird. Je nach Geschmack wird sie auch gerne noch mit Grappa verfeinert. Ein weiteres beliebtes Dessert, und da kommt der österreichische Einfluss durch, ist der Apfelstrudel. Und natürlich sollte man auch auf ein richtig gutes Gelato nicht verzichten, wenn man in Friaul-Julisch Venetien Urlaub macht. Denn das schmeckt einfach überall in Italien himmlisch!