Zauberwald, glitzernde Seen und tiefe Schluchten
Was für ein wunderschöner Start auf der ersten Etappe. Bei Sonnenschein wandern wir durch den magischen Zauberwald zum kristallklaren Hintersee. Die Berge spiegeln sich im See und selbst Asta, nicht bekannt als die größte Wasserratte, springt ins kühle Nass.
Die Tour führt uns weiter durch den wunderschönen Nationalpark Berchtesgaden. Wer glaubt, dass steile Bergpassagen beim Wandern mit Hund die größte Herausforderung sind, liegt falsch. Freilaufende Kühe sind meist keine großen Hundefreunde. Wir laufen weite Bögen um die Kühe und so meistern wir die Muh-Kuh-Challenge erfolgreich an diesem Tag.
Wir wandern bergauf zum höchsten Punkt der Tour zu den Bindalmen. Hier gönnen wir uns eine Pause und sind einfach nur glücklich in den Bergen unterwegs zu sein - ein Radler und ein Brot mit hausgemachtem Käse tragen zum Wohlfühlen bei. Ausgeruht und gut genährt geht es weiter zur österreichischen Grenze ins Salzburger Land. Wir wandern bergab über wunderschöne Bergwiesen bis zur atemraubenden Seisenbergklamm.
Enge Stege führen uns durch die felsige und kraftvolle Klamm, die uns an die letzte Eiszeit erinnert. Ein wahrlich beeindruckendes Naturschauspiel. Die letzten Kilometer führen uns zum Tagesziel nach Weißbach am Lofer.
Mit Pfiff vorbei am Hochkönig und durchs Gasteiner Tal
Auf Etappe zwei begleitet uns der Blick auf den majestätischen Hochkönig. Von Maria Alm steigen wir über Almwege, Bergwiesen und enge, steile Pfade hinauf zur Marbachhöhe. Am Wegesrand entdecken wir immer wieder kleine Murmeltiere, die uns mit ihren Pfiffen auf unserem Weg begleiten. Eine Pause mit leckerem Kaiserschmarren gibt es in der Jausenstation Grünegg. Die letzten Kilometer führen uns nach Dienten, das sagenhafte Dörf`l am Hochkönig.
Tag drei startet entspannt und führt uns über Bad Hofgastein auf den Gasteiner Höhenweg. Besonders beeindruckend für uns ist die Durchquerung der Gadaunerer Schlucht mit ihren Stollen und Tunneln, gepaart mit immer wieder grandiosen Tiefblicken. Plötzlich kommen wir dann doch noch ins Schwitzen, denn es geht steil bergauf zur Poserhöhe. Oben angekommen werden wir belohnt mit einer tollen Aussicht auf das Gasteinertal und der Möglichkeit auf der Hütte zu schlemmen - den Strudel kann ich nur empfehlen.
Gestärkt steigen wir langsam ab. Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. An Drahtseil-gesicherten Hängen klettern wir langsam nach unten bis nach Kötschachtal. Von dort flanieren wir die letzten Kilometer über die Kaiser-Wilhelm-Promenade bis in den Kurort Bad Gastein.
Dort werden wir von dem tobenden und kraftvollen Wasserfall, der in drei Fallstufen durch den Ort herabstürzt, empfangen.
Königsetappe über die Mallnitzer Tauern
Dieser Tag ist gespickt mit Postkartenmotiven in einer traumhaft schönen Bergkulisse. Wir starten in Sportgastein und die Stimmung ist voller Vorfreude auf diese Etappe über die Mallnitzer Tauern. Almwege führen uns durch ein zauberhaftes Tal umgeben von wunderschönen Bergen. Wir passieren die Veitbauern-Hütte und beginnen den Aufstieg über Felsen und Bergweiden zur Hagener Hütte. Wie eine Gams hüpft Asta den Berg hinauf. In ihrem Blick sehe ich die Freude und ich bin auch einfach nur glücklich zusammen mit ihr dieses tolle Bergerlebnis zu teilen.
Oben angekommen halten wir erstmal inne und genießen die fantastischen Weitblicke. Dann gehts auf die Hagener Hütte und wir stärken uns für den Abstieg auf der Südseite der Alpen.
Mit aufgeladenen Akkus steigen wir über Berghänge hinab ins Tal. Wir passieren die Jamnigalm und Stockerhütte und erreichen müde, aber sehr glücklich, das Tagesziel Mallnitz.
Auf den Spuren des Alpe-Adria-Trail
Heute haben wir den Vortag in den Knochen, darum kürzen wir die heutige Tour und sparen uns den Schlenker zum Stappitzersee. Trotzdem erwarten uns jede Menge Highlights.
Wir starten unsere Tour in Mallnitz und nehmen direkt Kurs auf die Rabischschlucht. Wir folgen der Wanderweg-Markierung des Alpe-Adria-Trails. Nach den ersten Kilometern entdecken wir ganz unscheinbar ein kleines Tor. Wir wandern hindurch, steigen ein paar Meter bergab und befinden uns in einer neuen Welt. Rauschendes Wasser und wunderschöne Natur begleiten uns durch die sehr beeindruckende Rabischschlucht.
Auf dem Weg treffen wir einige Wanderer, die sich aktuell auf dem Alpe-Adria-Trail befinden. Wir führen spannende Gespräche über das Weitwandern und empfinden es als Privileg, zu Fuß unterwegs zu sein.
Der Weg führt uns weiter zum nächsten Naturschauspiel zur Groppensteinschlucht im Naturpark Hohe Tauern. Wir wandern über schmale Stege und Brücken. Wir staunen über die Wasserkraft und die Wasserfälle, die sich über 30 Meter in die Tiefe stürzen.
Wir lassen die Schlucht hinter uns und schlendern zur nächsten Bushaltestelle, um den nächsten Bus nach Gratschach zu nehmen.
Kärntner Seen laden zum Relaxen und Genießen ein
Auf den letzten drei Etappen lernen wir die berühmten Kärntner Seen kennen. Wir starten die sechste Etappe in Spittal an der Drau und wandern über den Jakobsweg zum Egelsee. Dieser See hat es uns angetan und wir gönnen uns eine Pause in dieser unberührten Moorlandschaft. Entspannt beobachten wir Vögel, die Menschen beim Schwimmen und neben uns putzen Pilzsammler ihre Beute. So entspannt vergessen wir fast, dass wir noch ein paar Kilometer vor uns haben. Wenig Touristen hier und ein echter Geheimtipp.
Weiter geht es also über das Bauernweiler Großegg zum Millstättersee, dem zweitgrößten See in Kärnten. Es öffnet sich ein wunderschöner Blick auf den See inmitten der Nockberge. Wir umrunden den See und wandern weiter bis nach Döbriach.
Auf Etappe 7 geht es für uns auf dem kürzesten Weg nach Feld am See, denn Regen und Gewitter haben sich angekündigt und hier wollen wir kein Risiko eingehen. Wir genießen den entspannten Tag und drehen eine kleine Runde um den Badesee Brennsee bzw. Feldsee.
An Tag acht auf unserer letzten Etappe hat es sich richtig schön eingeregnet, aber wir wollen nicht aufgeben. Asta und ich schmeißen uns in unsere Regenmäntel und stapfen los. Startpunkt ist der wunderbare Ossiacher See. Der See liegt im Nebel und wir wandern durch das Bleistätter Moor. Das Moor wirkt mystisch und wir erfreuen uns an der Tour. Die Hoffnung ist groß, dass der Regen aufhört. Wir lassen das Moor hinter uns und erreichen nach wenigen Kilometern die Rappitschlucht. Hier steigen wir entlang des Wasserfalls steil bergauf. Wir überqueren Holzplanken und fühlen uns wie auf einer sehr nassen Dschungel-Expedition.
Denn nicht nur wir sind auf dem Weg, auch der Alpensalamander ist zahlreich unterwegs und bahnt sich seinen Weg über den feuchten Grund.
Es kommen immer mehr Passagen auf denen wirklich Teamwork gefragt ist und Asta und ich getrennte Wege gehen müssen. Der Regen will auch nicht enden. Aus Sicherheitsgründen beschließen wir umzukehren und wandern über einen breiten Forstweg wieder runter nach Ossiach. Von dort geht es dann mit dem Bus bis nach Villach.
Falls Sie gerne weitere Erfahrungen zu dieser Tour lesen möchten, empfehlen wir, Nicks Blog direkt zu besuchen und in den noch umfangreicheren Bericht zur Alpenüberquerung mit Hund vom Königssee zum Wörthersee hineinzuschauen.