Trier, die Stadt aus der Römerzeit
Der Mosel-Radweg gehört nicht ohne Grund zu unseren beliebtesten Radreisen für Familien in Deutschland: Er führt meist eben dahin, verläuft zumindest auf einer Moselseite fast immer auf Radwegen und bietet viel Natur und Abenteuer entlang des Flusses für Groß und Klein. Unsere Reise startet in Trier, also ist auch das der Start für meine Radetappe. Los geht's an der Porta Nigra. Kurz genieße ich noch das gemütliche Treiben am beeindruckendem Stadttor aus der Römerzeit und nehme die frische Luft auf, dann trete ich auch schon in die Pedale. Die ersten Meter aus der Stadtmitte in Richtung Mosel sind ruhig und der Weg dank der sehr guten Markierung, einfach zu finden. Nach nur wenigen Metern sehe ich die Mosel zum ersten Mal. Sie soll mein treuer Begleiter für die nächste Zeit sein!
Auf schönstem Pfad nach Mehring
Noch schnell über die Brücke und schon schwing ich mich so richig in den Sattel. Viele Kilometer sind es nicht bis nach Mehring, aber es ist bereits Nachmittag geworden und darum will ich zügig vorankommen. Man merkt den ersten Metern noch die Stadtnähe an. Am toll ausgebauten, in etwa drei Meter breiten Weg, direkt entlang der Mosel, tummeln sich neben ein paar Radfahrern auch Hobbyläufer, Rollerskater und Spaziergänger. Aber mit jedem Meter weiter der Mosel flussabwärts, habe ich den Radweg mehr und mehr für mich allein. Kleine Rastplätze mit Holzbänken und Spielplätze finden sich viele entlang der Strecke. Mit dem Wind im Rücken mache ich mich weiter auf dem Weg. Nach gemütlichen 25 Radkilometern habe ich mein Ziel Mehring erreicht und mir ein Abendessen verdient, wie ich finde! Da kommt das italienische Restaurant um die Ecke gerade recht.
Malerisch windet sich die Mosel
Passend zum heutigen Radstart kommt auch die Sonne zum Vorschein. Ich soll wohl gutes Wetter haben. Gleich nach den ersten Metern in Richtung Piesport staune ich nicht schlecht, denn die Mosel scheint sich um mehr als 180 Grad zu drehen und der Radweg endet aus meinem Blickwinkel im Nichts. Und tatsächlich: Ein Blick auf meine Karte in den Reiseunterlagen zeigt, dass sich die Mosel immer wieder windet und schlängelt. Ganz nach Belieben, scheint es, fast wie gemalt. Ich kenne das schon von unserer Radreise Donau-Radweg für Familien mit der bekannten Donauschlinge. Die Mosel sieht aber eher so aus, als ob sie nur aus einer Aneinanderreihung von Windungen besteht. Und dem ist auch wirklich so: Bis nach Piesport ändert sie die Richtung noch viele Male. Immer wieder fasziniert vom Naturschauspiel, genieße ich die Ruhe. Außer mir ist weit und breit kein Radfahrer zu sehen und ich setze ganz gemütlich meinen Radweg nach Piesport fort.
Durch die schönen Ortschaften
In Piesport angekommen wäre laut unserer Reiseauschreibung eigentlich heute Schluss gewesen. Da ich aber nicht so viele Tage zur Verfügung habe, radle ich gleich weiter. Für unsere Familien bleibt an diesem Tag noch genug Zeit, Abenteuer abseits der Strecke zu erleben. Spannende Tipps dafür gibt es in den Reiseunterlagen. Für mich geht's jedoch direkt weiter. Vorbei an vielen kleinen Wohnhäusern und Restaurants verläuft der Radweg anschließend erstmals ein längeres Stück neben der Hauptstraße. Der Weg ist paralell zur Straße angeordnet und nicht baulich getrennt, aber dafür sehr breit. Alternativ kann man auch auf die andere Straßenseite wechseln und die ruhigen Nebenstraßen wählen. Anschließend fahre ich durch Wintrich, Brauneberg und Bernkastel Kues sowie mehrere kleinere Ortschaften mit tollem Flair. Das Besondere: Immer wieder führt der Radweg mitten durch die schönen Ortschaften und bietet so Abwechslung von den ruhigen Naturpassagen.
Kulinarik vom Feinsten
In Zeltingen lege ich eine Pause ein und besuche auch hier unsere Partnerunterkünfte kurz, um Hallo zu sagen. Und dann ist erstmal Essen angesagt. Das leckere Frühstück liegt schon viele Stunden zurück und das macht sich bemerkbar. Glücklicherweise gibt es entlang der Mosel viele Einkehrmöglichkeiten und für alle Geschmäcker ist was dabei: Deftig, regional und günstig in einer der Straußwirtschaften - ein Weinkauf ist fast schon sicher, weil man sich vom leckeren Glas Wein immer überzeugen lässt - oder auch Modern, Italienisch, Griechisch, ... eigentlich lässt die Kulinarik keine Wünsche offen. Ich entscheide mich für ein feines Café, da ich hier gemütlich in der Sonne sitzen kann. Gute Wahl, denn das Essen ist hervorragend. Anschließend geht's durch wunderschöne Weingärten weiter bis nach Zell.
Mit dem Ziel vor Augen: Cochem
Die für mich letzte Etappe steht auf dem Plan, denn ich bin auf unserer kürzeren Variante Mosel-Radweg für Familien, 6 Tage bis nach Cochem unterwegs. Kleine Info nebenbei: Wer die Reise verlängern möchte, kann noch eine Etappe nach Koblenz anhängen und bis zum Deutschen Eck radeln. Die Etappe lässt sich beliebig mit dem Zug verkürzen. Der Radweg ist wieder genauso abwechslungsreich, wie die Etappen zuvor. Schön zu sehen ist, dass sowohl in meine Fahrtrichtung, als auch in die andere, der Mosel sozusagen bergauf, viele Familien radelnd unterwegs sind. Die Kids im Anhänger oder auch mit eigenem Rad, komplett ausgerüstet. Bei Bremm und ihren vielen Fachwerkshäusern macht die Mosel plötzlich erneut eine fast komplette Kehrtwendung, danach ändert sich das Landschaftsbild wieder etwas. Unter einer beeindruckenen Brücke hindurch, geht es umgeben von herrlichem Grün weiter bis nach Cochem. Die letzten Meter beginnt es sogar etwas zu nieseln, aber bevor es so richtig regnet, bin ich bei den Mauern von Cochem und habe damit mein Ziel bereits erreicht.
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Christine Pölzleitner, Reisespezialistin
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