Die Anreise:
Als autonome Region von Portugal ist Madeira Teil der Europäischen Union. Das bedeutet: kein Geldwechseln, kein Visum, nur eine Stunde Zeitverschiebung. Die Anreise erfolgt mit Direktflug oder in den meisten Fällen mit Umstieg in Lissabon. Meine Radreise, die an einem Dienstag (Anreise) mit Start des Radfahrens am Mittwoch begonnen hätte, wird gehörig durcheinandergewirbelt: Denn ich komme durch Anreisekomplikationen deutlich zu spät auf Madeira an.
Die ersten Etappen: Von Caniço über Santana bis nach São Vicente
Statt von Caniço, nach einer erholsamen Nacht im Hotel Four Views Oasis, aufzubrechen, holt mich ein Eurobike Mitarbeiter vom Flughafen ab. Direkt geht es für mich nach Porto da Cruz und ins Hotel Vila Bela. Der Transferbus bringt mich anschließend zum Aussichtspunkt Portela, damit ich wenigstens den letzten Abschnitt der geplanten Radetappe fahren kann. Von dort starte ich die Radtour über die hügelige Insel bergab. Als Ausklang meines ersten Tages gibt es zum Abendessen typische madeirische Spezialitäten, etwa Tomatensuppe mit Bolo do Caco und das Nationalgetränk Poncha - sehr zu empfehlen!
In Santana, vor den berühmten, strohbedeckten spitzen Häusern, startet schließlich der zweite Radtag. Während ich anfangs gemütlich die zahlreichen Serpentinen bergab durch die Landschaft radle, lässt der erste Anstieg nicht lange auf sich warten. Am höchsten Punkt angekommen unterhalte ich mich eine ganze Weile mit dem Obstverkäufer und verkoste köstliche Maracujas, Cherimoya und die Philodendronfrucht. Im stetigen Auf und Ab geht es weiter, zuerst durch unzählige Ortschaften im „Landesinneren“, bevor mich der Weg direkt an die Küste und ins Hotel Estalagem do Mar in São Vicente führt.
Von São Vicente über Porto Moniz nach Funchal
Mit einem Transfer werde ich am nächsten Tag 12 km und 1000 Höhenmeter von São Vicente in Richtung Hochplateau Paul da Serra gebracht. An der Ausstiegsstelle führt mich eine Höhenstraße weiter hinauf zu den zahlreichen Windrädern und dem mit gelbem Ginster umzogenen Hochplateau.
Ich starte die lange Abfahrt Richtung Meer. Im bereits bekannten Auf und Ab radle ich die letzten Kilometer bis Porto Moniz ins Hotel Moniz Sol. Die natürlich entstandenen Lavabecken direkt am Meer laden zum Baden ein. Zum Abschluss des Tages lasse ich mir ein kühles Bad in diesen nicht entgehen.
Der darauffolgende Tag beginnt mit einer Änderung: Ich hatte mich entschlossen auf ein E-Bike zu wechseln. Am Vortag gab ich meinen Wunsch bekannt, in der Früh war er auch schon erfüllt!
Ohne Schweißausbrüche und Pausen, wo ich nach Atem ringe, lege ich daher die ersten drei langen Anstiege über 9 km mit 850 Höhenmeter zurück. Pausen mache ich trotzdem: schließlich gibt es eine fulminante Aussicht auf Porto Moniz, seine Lavabecken und das Meer.
Die Nacht verbringe ich in Calheta, wo am nächsten Morgen Bananenplantagen den Beginn der letzten Radetappe zieren. In bekannter Manier führt die kleine Küstenstraße entlang der Buchten auf- und abwärts, in Abschnitten entlang des Meeres und durch niedliche, kleine Küstenorte. Am Cabo Girão, einer 600 m abfallenden Klippe, die mit einem kleinen Umweg besucht werden kann, ist es im März dennoch eher ruhig. Danach geht es sehr gemütlich und auf dem einzigen Radweg Madeiras bis Funchal ins noble Hotel Four Views Baía.
Erholungs- & Erkundungstag in Funchal
Ausschlafen, Frühstücken, im Internet surfen - ich lasse es mir gut gehen und breche erst gegen Mittag zu einer Entdeckungstour durch Funchal, der Hauptstadt der Insel, auf. Nach einer Erkundung des Altstadtzentrums, der Rua de Santa Maria und des Mercados finde ich mich vor der Seilbahnstation ein. Mit Blick auf die Bucht von Funchal geht es hinauf nach Monte.
Ein Rundgang am Berg, das Beobachten der berühmten Korbschlittenfahrt, ein Kurzbesuch in der Wallfahrtskirche und schon geht es wieder ans Meer. Entlang der Hafenpromenade nehme ich Abschied von Funchal und kehre ins Hotel zurück.